„Halt! – Kein Handel mehr mit hochtoxischem Quecksilber!“ Nichtregierungsorganisationen fordern strengere Quecksilberbeschränkungen |
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Friday, 09 February 2007 01:00 |
![]() (Brüssel, Madison WI, Washington DC, 31, Januar 2007) Rechtsanwälte fordern die Regierungen rund um die Welt auf, Quecksilberexporte zu verurteilen und die globale Quecksilberintoxikation auf dem 24. UNEP „Governing Council“ in Nairobi vom 5. bis 9. Februar mithilfe effektiver Strategien zu minimieren. „Die Regierungen müssen nun mithilfe einer verbindlichen Gesetzgebung zu einer Reduzierung der Quecksilberbelastung kommen“ sagte Elena Lymberidi von der „Antiquecksilber“-Koalition. „Quecksilber vergiftet das Gehirn, wirkt neurotoxisch für alle von uns und für kommende Generationen, selbst im Niedrigdosisbereich. Deshalb müssen die Beschlüsse dieser Konferenz in Nairobi weltweit verbindlich werden.“ In den vergangenen fünf Jahren und seit dem Report der UNEP über die globale Verwendung von Quecksilber gab es leider keine bedeutenden Einschränkungen hinsichtlich der weltweiten Verwendung dieses hochtoxischen Materials, das geht aus dem Handelsreport der UNEP hervor. Der Handel hat sich in den vergangenen 10 Jahren bei einem Level von etwa 3.500 Tonnen jährlich eingependelt. Zwar ging der Verbrauch in den Industrieländern zurück, doch wurden die Entwicklungsländer mit einem steigenden Prozentsatz dieses toxischen Metalls bedacht. Die Luftverschmutzung hat ebenfalls nach Expertenberichten in den vergangenen 15 Jahren zugenommen (siehe Abb. 2 weiter unten). In den vergangenen zwei Jahren wurden von den Regierungen leider nur Programme aufgelegt und unterstützt, die auf Freiwilligkeit basierten, lautet die Aussage der Beteiligten dieser Kampagne gegen den Einsatz von Quecksilber. Leider gibt es noch keine alle Bereiche umfassende Gesetzgebung, die diese Problematik mit expliziten Reduktionsschritten regelt und auch noch keinen Finanzierungsplan. Anwälte geben zu bedenken, dass der einzige Weg eine weltweit verbindliche Vereinbarung sei. Die NGOs fordern folgende Vorgehensweise:
Entsorgung/Lagerung von Quecksilberrückständen aus den schließenden ChlorAlkali-Fabriken 6. Die Industrieländer müssen dafür Sorge tragen, u.a. mithilfe neuer zusätzlicher Finanzierungshilfen, dass diese Aktivitäten in den Entwicklungsländern unterstützt werden Quecksilber ist ein äußerst potentes Nervengift, schädigt Gehirn sowie Nervensystem. Arbeiter, die dem ausgesetzt waren (insbesondere beim Goldabbau in kleinen Minen), leiden oft unter Tremor, Gedächtnisverlust und anderen neurologischen Ausfällen. Diejenigen, die die größten Schäden davontragen, sind Babies und Kleinkinder, die in der Nahrungskette angereichertes Methylquecksilber abbekommen, wobei der Fötus des Ungeborenen am allerempfindlichsten ist. Darauf seien insbesondere Schwangere hingewiesen, die während der Schwangerschaft hochbelasteten Fisch zu sich nehmen (in den großen Fischen wie Schwertfisch oder Thunfisch reichert sich Quecksilber besonders an). Herausgeber des Reports: 2002 hat die UNEP (oberster Umweltschützer) folgendes konstatiert: „Obwohl die Datenlage noch nicht vollständig ist, wurde bisher ausreichend verstanden, dass – aufgrund ausführlicher Forschungsarbeit über ein halbes Jahrhundert hinweg – Quecksilber eine Problematik darstellt, die internationales Handeln ohne weitere Verzögerung erforderlich macht.“ (GMA, Schlüsselfeststellungen, 35, http :/www.chem.unep.ch/Mercury/Report/Key‑ Weitere Informationen: ● Report (in Vorbereitung) des 24. UNEP Government Council: „NGO-Strategien für die globale Quecksilberkrise”; http://www.zeromercury.org/UNEP_developments/070130NGOs_adressing_Global_ Mercury _Crisis _for _2007 _UNEP _GC.pdf ● Bericht der “Bleib gesund, STOP Quecksilber”-Kampagne unter health.implications of mercury contamination, http :/.env-health.org/r/1 45 Abb. 1 ist dem soeben veröffentlichten UNEP Handelsreport entnommen (erschienen anlässlich des Governing Council 5.-9. Februar 2007 in Nairobi); Abb. 2 basiert auf der Arbeit von Jozef Pacyna und veranschaulicht, dass die Emissionen von Quecksilber in die Atmosphäre derzeit zunehmen; Quellen: Kohlekraftwerke, Verhüttungsprozesse (insbesondere Zink und Kupfer), Chlor-Alkali-Fabriken sowie Quecksilberabfälle. Kontakt: Elena Lymberidi, Europäisches Umweltbüro* Brüssel: Tel. 0032 (0)22891301; This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it , This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it ; Lisette van Vliet, Health & Environment Alliance Brüssel; Health Care without Harm Europe, Tel. 0032 2 2343645, www.env-health.org, www.noharm.org VHUE (Verein zur Hilfe umweltbedingt Erkrankter) e.V., Tel. 09 134-909008; Fax: 09 134- 707100, www.umweltbedingt-erkrankte.de * Das Europäische Umweltbüro stellt einen Zusammenschluss der etwa 150 Nichtregierungsorganisationen aus den Beitrittsländern der EU dar. |